Der nächste Sommer kann kommen

Neue Beschattung für das AWO Pflegeheim „Gerhard-van-Heukelum-Haus“

Deutschland erlebte 2021 laut Deutschem Wetterdienst den regenreichsten Sommer seit zehn Jahren. Das war durchaus gut für die Bewohner*innen im Pflegeheim der AWO Bremerhaven Gerhard-van-Heukelum-Haus, denn in ihren Zimmern kann es trotz vieler Sonnenschutzmaßnahmen ganz schön warm werden. Bis zum Frühling 2022 werden jetzt 135 Fenster mit einer elektrischen Markise und 30 Fenster mit einer Sonnenschutzfolie ausgestattet. „Dann kann der nächste Sommer kommen“, freut sich Einrichtungsleitung Vanessa Kipp.

Im Rahmen des vom Deutschen Bundestag beschlossenen Förderprogramms „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ stellt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit 150.000 Euro zur Verfügung. Die AWO arbeitet seit Langem daran, die Lebensbedingungen für die Bewohner*innen im Haus am Waldemar-Becké-Platz zu optimieren. „Wir haben vor einigen Jahren bereits ein Wärmeverbundsystem installiert und Kunststofffenster mit Isolierverglasung eingebaut. Dieses senkt die Heizkosten und verringert den CO²-Ausstoß. Der Nachteil ist, dass gerade im Sommer die über die Fensterelemente einfallende Wärme sich im Gebäude staut“, berichtet AWO-Geschäftsführer Siegmar Weegen. Der Wohlfahrtsverband freue sich deshalb sehr über den Zuwendungsbescheid aus Berlin.

Derzeit werden die Räume im Gerhard-van-Heukelum-Haus nur durch innen liegende Rollos beschattet. Diese Rollos seien zwar beschichtet, könnten aber die Räume nicht ausreichend gegen das Aufheizen durch lange Sonneneinstrahlung schützen. Besonders in den Abendstunden, in denen die Bewohnenden eine Abkühlung erhoffen und auch benötigen, verbleibt die Wärme in den Räumen. „Eine kleine Erleichterung verschaffen auf Wunsch bereitgestellte Zimmerventilatoren; eine wirkliche Lösung des Problems stellen sie allerdings nicht dar“, sagt Vanessa Kipp.

„Unser Projekt, mit dessen Hilfe wir neue gesetzliche Vorgaben umsetzen, soll nun das Problem der Überhitzung der Räume dauerhaft und effektiv lösen, in dem die Beschattung außerhalb der Räume angebracht wird“, betont Projektkoordinator Martin Schneider. Die Wärmeenergie der Sonnenstrahlen dringe dann nicht bis hinter die Verglasung durch und somit nicht in die Räume ein. Schneider: „Wir erwarten eine dauerhafte Reduzierung der Wärmezufuhr.“

Die Beschattung durch elektrische Markisen/Rollos ist nach Angaben von AWO-Fachbereichsleitung Heike Bülken erforderlich, da viele Bewohnende nicht in der Lage sind, eigenhändig eine Markise/Rollo auszufahren oder einzuholen. Außerdem sei eine mechanische Verbindung der Markisen und Rollos zum Zimmer baulich nicht umzusetzen.

„Und der Jahresstromverbrauch ist sehr gering, sodass diese Beschattung eine wichtige Ergänzung zur CO2-Einsparung des schon wärmegedämmten Hauses ist“, ergänzt Geschäftsführer Siegmar Weegen. Das sei „ein weiterer Schritt auf dem Weg der AWO zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit“.

 

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen

 

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